Kötterhaus Kaunitz

Die Geschichte des Kötterhaus in Kaunitz

Das Kötterhaus war von sogenannten Köttern bewohnt. Kötter waren Dorfbewohner, die einen Kotten (eine kleine Hofstelle) besaßen. Sie hatten nur geringen Landbesitz und waren meist am Dorfrand angesiedelt oder von alten Höfen abgeteilt. Kötter können in Deutschland ab dem 14. Jahrhundert belegt werden. Da der Ertrag häufig nicht für den Lebensunterhalt ausreichte, verrichteten sie oft zusätzlich handwerkliche Arbeiten oder arbeiteten als Tagelöhner auf Bauern- und Herrenhöfen. Ihr Landbesitz betrug meist eine achtel bis zu einer halben Hufe (Hufe bezeichnet ein landwirtschaftliches Gut, welches mit einem Pflug bestellt werden kann und demnach der Arbeitskraft einer Familie entspricht und diese ernährte – ca. 30 Morgen). Sie besaßen wenig Vieh und nicht mehr als ein Pferd.

1649

Das Kötterhaus in Kaunitz wird unter dem Namen Schellerts Jürgen Teves erstmalig erwähnt. Es war ein „Eintäger“ Hof, da die Bewohner einen Tag lang Hand- und Spanndienste bei einem Vollbauern leisten mussten.

1657

In diesem Jahr wird der Schellerthof Rüter Bories genannt.

1709

Errichtung des jetzigen Gebäudes auf der Hofstelle, angenommen auf Grund der eingekerbten Jahreszahl 1709 im Balken des Deelentors.

1845

Nach sieben Generationen Rüterbories wurde der Hof für 1.500 Taler verkauft.

1853

Bei einer Zwangsversteigerung ersteigerten vier Männer den Hof für 1.605 Taler.

1854

Eine Frau kaufte die Anteile der anderen drei für 1.213 Taler und bleibt Besitzerin bis 1897.

1899

Als Eigentümer wird Ferdinand Nordbrock geführt . Nach seinem Tod 1942 werden die Geschwister als Eigentümer genannt. Die Hausgemeinschaft bleibt über Jahrzehnte stabil.

1911

Das Kötterhaus ist vermietet oder verpachtet.

1956

Die Hofstelle wird nur noch landwirtschaftlich genutzt durch einen Bauern als Pächter. Das Gebäude war unbewohnt und diente dem Vieh als Unterstand.

1984

Das als „baufälliges Fachwerk“ vermerkte Gebäude wurde durch Familie Berg erworben und mit viel Enthusiasmus und Aufwand von Grund auf renoviert und unter Denkmalschutz gestellt.

1988

An Weihnachten war Einzug in das restaurierte Kötterhaus.

2009

Frau und Herr Moos erwarben das Anwesen. Ihre Tochter bewohnte es mit ihrem Partner für fünf Jahre.

2014

Christina und Eleonore Brakemeier betreiben sieben Jahre lang das Kötterhaus als Café.

2022

Betreiber des Kötterhauses ist der Miteigentümer Lorenz Moos.